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Wildernde Wolle – Magie auf den Nadeln

Wildernde Wolle – für viele Färberinnen und Strickbegeisterte ist sie so etwas wie der heilige Gral. Und gleich vorweg: Auch uns ist es bisher nicht gelungen, eine Sockenwolle zu erschaffen, die garantiert wildert – ganz automatisch. Warum? Ganz einfach: Jeder strickt anders.

Was bedeutet eigentlich „wildern“?

Von wildernder Wolle spricht man, wenn beim Stricken oder Häkeln auffällige Farbflächen oder Muster entstehen, die an tierische Fellzeichnungen erinnern – wie etwa Zebra-, Leoparden- oder Kuhmuster. Dieses spannende Farbspiel wirkt oft fast zufällig und verleiht jedem Strickstück einen ganz besonderen Charakter.

Beispiel für eine mit wildernder Wolle gestrickte Socke:

Was beeinflusst das Wildern?

Ob ein Garn wirklich „wildert“, hängt nicht nur von der Färbetechnik ab, sondern auch maßgeblich vom Strickverhalten. Entscheidend sind z. B.:

  • Maschenanzahl
  • Nadelstärke
  • Strickmuster
  • Ihre individuelle Handarbeitstechnik

Darum kennzeichnen wir bestimmte Färbungen mit dem Hinweis: „kann wildern“ – denn unter den richtigen Bedingungen kann sich das Farbspiel entfalten, muss aber nicht.

Zur Färbetechnik zwei Beispiele:

Die im Beispiel 1 abgebildete Wolle kann wildern, da bei geöffnetem Strang jeweils zwei in etwa gleichgroße Farbflächen gegenüber liegen.

Diese Wolle (Beispiel 2) wildert nicht, da hier keine gleichfarbigen Abschnitte gegenüber liegen.

 

Tipp aus der Praxis: Experimentieren lohnt sich!

Wenn Sie den wildernden Effekt bewusst hervorrufen möchten, lohnt es sich, mit der Nadelstärke zu variieren. Probieren Sie beispielsweise, zwischen 2,0 / 2,5 / 3,0 mm zu wechseln. Auch kleine Veränderungen im Maschenbild – mal etwas fester oder lockerer gestrickt – können bereits große Wirkung zeigen.

Mit ein wenig Geduld und Experimentierfreude entwickelt man schnell ein Gespür dafür, wie man wildernde Wolle zum Leben erweckt.

Teilen Sie Ihre Erfahrung mit uns!

Haben Sie schon mit wildernder Wolle gearbeitet? Welche Tricks und Kniffe haben bei Ihnen funktioniert?
Wir freuen uns über Ihre Tipps, Fotos oder Erfahrungsberichte per E-Mail an:

info@seelenwolle.de

Vielleicht zeigen wir Ihre Ergebnisse demnächst im Blog oder auf Social Media!

Seelenwolle – weil jedes Strickstück seine eigene Geschichte schreibt.